5 Anlagestrategien, die Sie kennen sollten.

Geld anlegen ist das beste Mittel gegen Inflation. So machen Sie es richtig.

JB
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Julien Braize

Julien verfügt über 18 Jahre Erfahrung in der Versicherungs- und Finanzbranche und ist seit 2014 Verkaufsleiter der Region Genève Rive-Gauche bei Generali. Er ist diplomierter Finanzberater IAF.

Es gibt einige Grundregeln, die jeder Anleger und jede Anlegerin – unabhängig von der Höhe des Vermögens – beachten sollte. Dabei gilt: Einfache Anlagestrategien sind oft die effektiveren. Sie sind weniger risikoreich und bieten häufig bessere Renditen.

Wer Geld anlegen will, der sieht sich von Beginn weg mit vielen Fragen konfrontiert. Auch die Anlagesumme ist entscheidend. So macht es einen Unterschied, ob Sie CHF 5’000 oder mehrere CHF 100’000 anlegen können. Bei einem kleineren Vermögen sind Einzeltitel nicht sinnvoll: Zu hoch sind die Transaktionskosten, zu schlecht die Diversifikation. Stattdessen empfehlen sich Fonds. Mit welchen fünf Anlagestrategien Sie erfolgreich Geld investieren, haben wir für Sie in diesem Artikel zusammengetragen:

  • Strategie 1: Früh anlegen und Kosten tief halten
  • Strategie 2: Breit streuen und auf Kurs bleiben
  • Strategie 3: Ab und zu rebalancieren
  • Strategie 4: Käufe staffeln
  • Strategie 5: Verluste beschränken

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Anlagestrategie 1: Früh anlegen und Kosten tief halten

Die Zeit ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Es macht einen Unterschied, ob Sie eine kurzfristige oder eine langfristige Anlagestrategie verfolgen. Je früher Sie mit dem Anlegen anfangen, desto imposanter fällt der Zinseszinseffekt aus. Aus einem Betrag von CHF 15’000, den Sie mit 20 investieren, wird mit einer Durchschnittsrendite von 4% bis zu Ihrem 65. Geburtstag ein Vermögen von rund CHF 88’000. Rechnet man noch optimistischer mit einer Durchschnittsrendite von 6%, was bei Aktien durchaus möglich ist, ergibt sich daraus sogar ein Vermögen von rund CHF 206’000.

Mit einem grösseren Zeithorizont wird nicht nur der Zinseszinseffekt imposanter, auch die Gefahr von Verlusten mit risikoreicheren Anlagen wird kleiner. Ab einem Anlagehorizont von 35 Jahren ist die statistische Wahrscheinlichkeit, dass Verluste resultieren, nur noch sehr gering, während die Chance auf hohe Gewinne relativ gross ist. Als Faustregel gilt: Für eine auf Aktien basierende Anlagestrategie sollten Sie langfristig planen und einen Zeithorizont von zehn Jahren oder mehr haben.

Neben der Zeit sind kostengünstige Anlageprodukte empfehlenswert. Denn das Geldanlegen ist auch mit Gebühren verbunden. Darum gilt es, die Kosten sehr genau zu kontrollieren. Sie sollten Finanzverkäufer und Vermögensberater immer dazu verpflichten, alle Kosten und Gebühren offenzulegen und verständlich zu erklären, warum sie fair und angemessen sind.

An der Börse kann man gewinnen, aber auch verlieren. Durch die Wahl der richtigen Anlagestrategie können Sie Ihre Verluste verringern und Ihre Gewinne steigern. Mit der richtigen Balance haben Sie alle Aussichten auf einen langfristigen Erfolg.

Anlagestrategie 2: Breit streuen und auf Kurs bleiben

Weil Prognosen schwierig sind – zum Börsenverlauf insgesamt und vor allem auch zu einzelnen Titeln –, müssen Sie Ihr Vermögen breit streuen. Eine sinnvolle Anlagestrategie sieht daher vor, nicht nur einige wenige Aktien zu kaufen. Das kann gewaltig schiefgehen.

Wichtig ist, dass Sie sich bewusst sind, dass sich Risiken nicht vermeiden lassen. Das gilt selbst dann, wenn Sie Ihr Geld auf dem Sparkonto lassen. Die Beträge, die dort ruhen, bringen kaum Zinsen und sind der Gefahr ausgesetzt, durch Inflation und allfällig anfallende Verwaltungsspesen wie Bankdepotgebühren usw. vermindert zu werden. Nur weil überall Risiken vorhanden sind, sollten Sie aber auch nicht übermütig werden und sehr hohe Renditen anstreben. Denn in der Regel gilt: Höhere Renditen sind nur mit höherem Risiko zu haben.

Wenn der richtige Mix festgelegt ist, gilt es bei dieser Strategie zu bleiben. Nur nicht gleich beim ersten Gegenwind alles umkrempeln und unnötige Transaktionskosten verursachen. Lassen Sie sich von den Nachrichten des Tages nicht verrückt machen. Beim Kurshoch verkaufen und im Tief wieder kaufen – davon träumen alle Anlegerinnen und Anleger. Doch dies in der Praxis zu realisieren, ist fast unmöglich. Deswegen ist es besser, immer an der Börse dabei zu sein. Dabei gilt es vor allem, die hohen Kursschwankungen von Aktien auszuhalten.

Über den gesamten Zeitraum hinweg zu investieren, ist auch deshalb wichtig, weil die langfristig hohen Renditen von Aktien oft auf nur wenige Tage mit sehr hohen Kurssteigerungen zurückzuführen sind. Wer seit Anfang 1999 immer in europäische Aktien investiert, hat seinen Einsatz bis heute in etwa verdoppelt (gemessen am Aktienindex MSCI Europe). Die gute Performance ist aber fast ausschliesslich auf die zehn besten Börsentage in dieser Zeitspanne zurückzuführen.

 

 

Wenn Sie nur an wenigen sehr guten Börsentagen nicht investieren, können Sie Ihre Gesamtrendite über lange Zeiträume massiv schmälern. Deshalb ist es meist besser, durchgängig zu investieren.

Anlagestrategie 3: Ab und zu rebalancieren

Kursgewinne und -verluste können nicht nur Ihre Nerven strapazieren. Sie bringen auch Ihre Anlagestrategie aus dem zu Anfang festgelegten, richtigen Anlagemix aus dem Gleichgewicht. Deshalb sollten Sie ab und zu rebalancieren, um die prozentuale Aufteilung Ihres Anlagevermögens konstant zu halten.

Beispiel

Angenommen, Ihre Strategie ist es, je zur Hälfte in Aktien und Obligationen zu investieren. Entsprechend wählen Sie Ihre Anlageprodukte aus. Wenn dann die Aktienkurse steigen, während die Obligationenkurse gleichzeitig fallen, kann der Aktienanteil ohne Weiteres auf 75% des Portfolio-Gesamtwerts steigen. Dann gilt es, Aktien zu verkaufen und Obligationen zu kaufen, um wieder auf die ursprüngliche Aufteilung des Anlagevermögens zu kommen. Umgekehrtes gilt, bevor die Aktienkurse fallen und die Obligationenkurse steigen.

Durch ein solches Rebalancieren erreichen Sie eine kontrazyklische Anlagestrategie, die im besten Fall dazu führt, dass Sie bei tiefen Kursen kaufen und bei hohen Kursen verkaufen. Allerdings: Je öfter Sie rebalancieren, desto höher werden die Transaktionskosten und desto weniger können Sie von länger anhaltenden Kurstrends profitieren. Als Faustregel gilt: Überprüfen Sie mindestens alle zwölf Monate Ihr Portfolio, um eine Rebalancierung eventuell in Betracht zu ziehen.
 

Anlagestrategie 4: Käufe staffeln

Aus dem Dilemma, dass Sie im Voraus kaum wissen können, ob Aktien aktuell gerade günstig sind oder nicht, gibt es einen einfachen Ausweg: gestaffelt investieren. Wenn Sie heute CHF 300’000 erben, sollten Sie nicht alles auf einen Schlag anlegen. Es ist besser, dies in regelmässigen Abständen über längere Zeit verteilt zu tun. Etwa heute CHF 50’000 und dann alle vier Monate wieder CHF 50’000, bis nach 20 Monaten der gesamte Betrag investiert ist. Damit investieren Sie über den ganzen Zeitraum gesehen zu einem Durchschnittspreis und fahren günstiger (Cost Average). Sinnvoll ist es auch, spätere Beträge gestaffelt anzulegen.

Diese Staffelung können Sie gut selber übernehmen. Es gibt aber auch verschiedene Anbieter, die Sparpläne anbieten und Investitionen in unterschiedlichen Fonds ausführen. Wollen Sie mit einem solchen Anbieter zusammenarbeiten, wählen Sie am besten einen, der Ihr Geld in kostengünstige ETFs (Exchange Traded Funds) investiert. Wenn Sie regelmässig einzahlen, erzielen Sie mit Ihrer Fonds-Anlagestrategie einen Durchschnittskosteneffekt: Bei tiefen Kursen werden mehr Fondsanteile gekauft, bei hohen Kursen weniger. Auch hier gilt es, die Kosten zu vergleichen.
 

Anlagestrategie 5: Verluste beschränken

Ja, Verluste schmerzen. Und wenn man das Wertpapier verkauft, besteht der Verlust nicht nur auf dem Papier, sondern wird endgültig realisiert. Deshalb behalten viele Anleger eine Aktie, obwohl ihr Kurs massiv gefallen ist, in der Hoffnung, sie werde sich irgendwann schon wieder für mehr als den Einstiegskurs verkaufen lassen.

Verluste zu vermeiden ist auch deswegen ein wichtiges Thema, weil sie sich nur schwierig wieder ausbügeln lassen. Wenn eine Aktie 50% verliert, muss sie ihren Wert danach verdoppeln, um wieder auf den Ausgangskurs zu kommen.

Beispiel

Die Aktie X fällt von CHF 100 auf CHF 50. Ein Verlust von 50%. Um wieder auf den Ausgangskurs zu kommen, muss sie nun von CHF 50 auf CHF 100 steigen, was einem Gewinn von 100% entsprechen würde.

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