Was sind die Grundregeln beim Geldanlegen?

Sind Sie unzufrieden mit den tiefen Zinssätzen auf Ihrem Konto? Lernen Sie, wie man richtig anlegt.

RG
×
Romain Gremaud

Romain ist seit fast 20 Jahren im Versicherungs- und Finanzbereich tätig. Im Laufe der Jahre hat er seine Fähigkeiten durch praktische Erfahrung und in verschiedenen Weiterbildungskursen perfektioniert und den eidgenössischen Fachausweis als Finanzplaner/Finanzberater erworben. Seit 2016 ist er unser Verkaufsleiter der Region Wallis.

Sie sind unsicher, wie und wo Sie Ihr Erspartes besser anlegen können als auf dem Sparkonto? Hier lernen Sie die wichtigsten Eckpfeiler der erfolgreichen Geldanlage kennen.

Das lernen Sie zum Thema Geldanlegen

Sie erfahren, wie der Zinseszins über die Jahre für Sie arbeitet. Sie lernen das Zusammenspiel von Risiko und Rendite kennen. Und Sie wissen, wie Sie Ihre Risikofähigkeit und Ihre Risikobereitschaft einschätzen und daraus den richtigen Anlagemix für Ihre Situation ableiten.

  • Zinsdifferenzen
  • Risiko und Rendite
  • Diversifikation
  • Ihr Risikoprofil
  • Der richtige Anlagemix

Tomorrow Invest. Der nachhaltige Anlageplan.

Gutes Gefühl. Guter Plan. Gute Rendite. 

Zinsdifferenzen

Der Zinseszinseffekt wird oft unterschätzt. Doch er lässt auch aus kleinen Beträgen über lange Zeiträume ein ansehnliches Vermögen entstehen. Und er ist der Hauptgrund dafür, dass es sich auszahlt, schon in möglichst jungen Jahren mit Sparen zu beginnen.

Deshalb gilt es, beim Anlegen auf kleinste Zinsdifferenzen zu achten. Und insbesondere auch auf die Kosten, die jedes Jahr anfallen. Wenn das eine Finanzinstitut Ihnen ein Prozent Gebühren verrechnet, das andere aber nur ein halbes, bedeutet das für Ihr Endvermögen einen grossen Unterschied.
 

Risiko und Rendite

Der Zusammenhang von Rendite und Risiko ist eindeutig: Je mehr Rendite langfristig zu erwarten ist, desto höher ist das Risiko, das man dafür in Kauf nehmen muss. Risiko wird in der Finanzwelt meist anhand der Volatilität gemessen, die die Kursschwankungen einer Anlage beziffert. Wenn Sie also hohe Renditen wollen, müssen Sie damit umgehen können, dass Ihre Anlagen in der kurzen und mittleren Frist auch mal an Wert verlieren.

In der langen Frist zahlt sich das Risiko aber meist aus. Das zeigt die folgende Grafik: Seit dem Jahr 1990 haben Schweizer Aktien eine jährliche Rendite von knapp 12% erreicht – bei einem Risiko von gut 22%. Sicherer waren Schweizer Immobilien: Bei diesen musste man in den vergangenen Jahren nur mit einer Volatilität von 8% rechnen. Dafür lagen die jährlichen Renditen auch nur bei 6%.
 

Rendite und Risiko verschiedener Anlageklassen seit 1990

Höhere Renditen bedeuten meist auch höhere Risiken, wie die durchschnittlichen Zahlen seit 1990 zeigen.

Immobilien (Schweiz) und Obligationen (Schweiz, EU) brachten eine Rendite von rund 3–6% bei einem Risiko von 5–8% ein.

Aktien (Schweiz, USA, EU) brachten eine Rendite von rund 8–12% bei einem Risiko zwischen 20% und 25% ein. Aktien aus Emerging Markets waren stärker risikobehaftet mit rund 25–40% Risiko bei vergleichbaren Renditen wie Aktien aus etablierten Märkten.

Gold und Rohstoffe brachten vergleichbare Renditen wie Immobilien oder Obligationen ein, waren aber mit höheren Risiken verbunden (Gold rund 15% Risiko, Rohstoffe rund 28% Risiko für 3–4% Rendite).

Rendite und Risiko verschiedener Anlageklassen seit 1990

Gut zu wissen

Zwar lassen vergangene Gewinne nicht auf künftige schliessen. Dennoch lassen sich zu den Renditen der einzelnen Anlageklassen einige langfristige Aussagen machen. Mit Aktien sind Investoren bisher langfristig fast immer gut gefahren, auch wenn die Wertpapiere immer wieder totgesagt werden. Aktien werden auch weiterhin mehr Rendite bringen – und risikoreicher bleiben – als Obligationen. Voraussetzung ist, dass Ihr Anlagehorizont lang genug ist.
 

Diversifikation

Verschiedene Anlagekategorien entwickeln sich unterschiedlich und dasselbe gilt auch innerhalb einer Anlagekategorie. Ein Beispiel: Als die Nationalbank im Januar 2015 bekannt gab, dass sie die Franken-Untergrenze von 1.20 gegenüber dem Euro nicht mehr verteidigen werde, brach der SMI, der Schweizer Leitaktienindex, massiv ein. Vor allem die Aktien von exportorientierten Firmen wie der Swatch Group litten und büssten zum Teil über 16% ein. Ganz anders beispielsweise die Swisscom-Aktien: Die Titel der vor allem im Inland tätigen Telekomfirma konnten sogar 1% zulegen.

Generali Tipp

Da Sie als Privatanlegerin oder -anleger kaum wissen, welche Titel sich langfristig besser entwickeln, ist es erfolgversprechender, gleich ein Paket von Aktien zu kaufen – breit gestreut über verschiedene Branchen und Länder.

Mit jeder zusätzlichen Aktie verringert sich das Gesamtrisiko. Sinnvoll ist es, in mindestens 12, besser noch in 20 bis 30 verschiedene Aktien aus unterschiedlichen Branchen und Ländern zu investieren. Wenn Sie allerdings nur in Aktien investieren, bleibt das generelle Risiko eines Börseneinbruchs bestehen. Um das Gesamtrisiko deutlich weiter zu senken, müssen Sie neben Aktien auch in andere Anlageklassen investieren, etwa in Obligationen und Immobilien. Mit anderen Worten: Sie müssen diversifizieren.

Es ist nicht sinnvoll, von verschiedenen Einzeltiteln je ein Stück zu kaufen, die Kaufspesen und Depotgebühren wären viel zu hoch. Deshalb ist mit einem kleinen bis mittleren Vermögen eine echte Diversifikation praktisch nur über Anlagefonds möglich.

Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, ist es wichtig, Ihre Anlagen zu diversifizieren. Und wählen Sie die Geldanlagen, die Ihrem Anlegerprofil am besten entsprechen.

Ihr Risikoprofil

Das Risikoprofil wird aus der Risikobereitschaft und der Risikofähigkeit gebildet.

  • Da ist einmal Ihre Risikobereitschaft – ein emotionaler Faktor. Manche Menschen gehen gern Risiken ein. Andere scheuen sie generell, nicht nur beim Geldanlegen. Zudem schwankt die Risikobereitschaft mit der Börse. Sind die Kurse stark gestiegen, sind die Anlegerinnen und Anleger risikofreudiger. Nach einem Taucher werden sie risikoscheu.
  • Ihre Risikofähigkeit ist ein objektiverer Wert. Er hängt vom zur Verfügung stehenden Vermögen ab, von Ihrer Erfahrung mit Geldanlagen und besonders von Ihrem Anlagehorizont – von der Zeitspanne also, während der die Mittel investiert bleiben können.

Generali Tipp

Überschätzen Sie weder Ihre Risikobereitschaft noch Ihre Risikofähigkeit. Wenn Sie sich bisher kaum für Geldanlagen interessierten und die Finanzseiten der Zeitung jeweils ungelesen zur Seite legten, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Sie bei Kursschwankungen überreagieren und im falschen Moment voller Panik verkaufen. Und wenn Sie wegen eines finanziellen Engpasses im dümmsten Moment Ihre Anlagen verkaufen müssen, fahren Sie einen Verlust ein.
 

Entscheidend: Ihr Anlagehorizont

Je länger Ihr Anlagehorizont, also der Zeitraum, über den Sie Ihr Vermögen investiert lassen wollen und können, desto mehr Risiko können Sie eingehen. Und haben damit mehr Chancen auf Rendite. Aktien können kurzfristig happige Verluste verursachen. Längerfristig ist weniger damit zu rechnen. Während Sie bei einem Anlagehorizont von einem Jahr noch mit Verlusten von einem Drittel rechnen müssen (bei Gewinnchancen von 60%), sind über zehn Jahre kaum noch Verluste zu erwarten, aber immer noch Gewinne von bis zu 20% (siehe Grafik).
 

Je länger der Anlagehorizont, desto kleiner das Risiko

Die Daten zeigen, wie das Risiko über die Jahre abnimmt. Im ersten Jahr sind sowohl ein Gewinn von rund 60% wie auch ein Verlust von rund 33% möglich. Nach zehn Jahren liegt die Bandbreite nur noch bei einer Gewinnchance von rund 20% und einem Verlustrisiko von rund 2%. Bei einem Anlagehorizont von 25 Jahren ist nicht mehr mit Verlusten zu rechnen, sondern mit Gewinnen von rund 4–12%.

Je länger der Anlagehorizont, desto kleiner das Risiko

Der richtige Anlagemix

Als Erstes geht es darum, das Vermögen zu bestimmen, das Sie langfristig – mindestens über die nächsten zehn Jahre – nicht brauchen. Auch nicht für grössere Anschaffungen wie eine Fassadenrenovation, eine längere Ausbildung, eine Weltreise. Zudem müssen Sie auch einen Sicherheitspuffer einbauen. Es sollte immer genügend Liquidität vorhanden sein, also Geld auf dem Lohn- oder Sparkonto, das Sie schnell lockermachen können, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. Mindestens drei Monatslöhne sollten Sie dafür einplanen.

Den Rest Ihres Vermögens investieren Sie in Aktien und Obligationen, allenfalls mit einem Teil Immobilien- oder Rohstoffanlagen ergänzt. Eine Diversifikation der Anlagen ist auch hier wieder wichtig.
 

Genauere Bestimmung des Anlagemix

Das Risikoprofil gilt jeweils pro Produkt. Durch die Beantwortung spezifischer Fragen ermitteln wir das entsprechende Risikoprofil. Als Kundin oder Kunde haben Sie die Möglichkeit, das Risikoprofil mit einer Beraterin oder einem Berater auszufüllen. Bei unserer digitalen Säule 3a werden Sie online durch den Prozess geführt. Die Fragen konzentrieren sich auf die Risikofähigkeit und Risikobereitschaft. Das empfohlene Risikoprofil kann je nach Produkt geändert werden, indem Sie bewusst ein anderes Risikoprofil auswählen und dies bestätigen.

Gut zu wissen

Zu den Unsicherheiten bei der Festlegung des eigenen Risikoprofils kommt hinzu, dass sich dieses im Lauf der Zeit ändern kann. So nimmt die Risikobereitschaft mit steigendem Alter tendenziell ab, die Risikofähigkeit ebenso. Einen Einfluss auf die Risikofähigkeit haben zudem private Veränderungen wie Heirat, Kinder, Scheidung und Pensionierung. Und schliesslich können auch Gewinne und Verluste an der Börse die Risikofähigkeit verändern.

Gerne besprechen wir in einem persönlichen Gespräch Ihre individuellen Bedürfnisse und finden gemeinsam die passende Lösung für Sie.

Passende Versicherungen